Stern-Studie zu Klimaschäden: Ausmaß mit den beiden Weltkriegen vergleichbar

(13. November 2006) - Die Debatte über die Folgen des Klimawandels hatte in der vergangenen Woche durch den Bericht des früheren Weltbank-Chefökonomen Nicholas Stern einen deutlichen Schub erhalten. In seiner 700 Seiten starken Studie für das britische Finanzministerium beziffert der Wirtschaftswissenschaftler die Kosten unterlassenen Handelns auf jährlich mindestens 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

In einer breiteren Abgrenzung der Risiken und Einflüsse könnten die Kosten sogar auf bis zu 20 Prozent des BIP steigen. Anstrengungen, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, schlügen dagegen jährlich nur mit etwa 1 Prozent des BIP zu Buche.

Das Ausmaß der drohenden ökonomischen und sozialen Verwerfungen im Falle von Untätigkeit sei mit den beiden Weltkriegen und der Weltwirtschaftskrise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vergleichbar, warnte Stern. Diese Entwicklung wäre dann kaum oder gar nicht mehr umkehrbar.

"Der Klimawandel ist das größte Marktversagen, das die Welt je gesehen hat", rügt Stern. Um dies zu korrigieren, müsse die Politik dem Kohlendioxyd-Ausstoß durch Steuern, Emissionshandel oder Regulierung einen Preis geben, die Entwicklung und den Einsatz klimafreundlicher Technologien durch eine Vervielfachung der Forschungsmittel unterstützen, die Energieeffizienz fördern und die Bevölkerung überzeugen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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Nasa-Studie: In 50 Jahren 25 m Meeresspiegelanstieg?

(29. September 2006) - Auf der Erde ist es so warm wie seit 12 000 Jahren nicht mehr. Das ergab eine neue Studie der US-Weltraumbehörde Nasa. Die Durchschnittstemperatur auf der Erde ist in den letzten 30 Jahren jedes Jahrzehnt um 0,2 Grad Celsius gestiegen. Die Erdtemperatur ist auf dem höchsten Stand in der derzeitigen zwischeneiszeitlichen Periode, die vor rund 12 000 Jahren begann. Wenn die globale Erwärmung noch zwei bis drei Grad weitergehe, würden die Veränderungen aus der Erde einen anderen Ort machen, so der Leiter der Studie, James Hansen.

Steige die Temperatur um ein weiteres Grad Celsius, sei die höchste Temperatur seit 1 Mio Jahren erreicht. Bei vergleichbaren Temperaturen vor rund 3 Mio Jahren habe der Meeresspiegel um rund 25 m höher gelegen als heute. Als Folge der Erderwärmung würden rund 1700 Pflanzen-, Tier- und Insektenarten in Richtung Nordpol wandern und zwar seit 1950 jedes Jahr um 6,5 km. Die Forscher beobachten außerdem Einflüsse der Erwärmung auf den Indischen und den Pazifischen Ozean. Weil die beiden Meere das Klima beeinflussen, kann es verstärkt zu Wetterkatastrophen kommen.

Deutsch-amerikanischer Klimaschutz

(28. Februar 2005) - Obwohl Deutschland das von den USA nicht ratifizierte Kyotoprotokoll als zentralen Handlungsrahmen für den internationalen Klimaschutz sieht, nannte Kanzler Schröder das beim Bush-Besuch unterzeichnete bilaterale Aktionsprogramm für den Klimaschutz einen Fortschritt. Das Abkommen stellt die Modernisierung der Energiewirtschaft, den Einsatz effizienter Technologien und die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien in den Mittelpunkt.

Beide Länder wollen dafür auch die Zusammenarbeit mit den G-8 Staaten sowie China und Indien intensivieren. Außerdem bekennen sie sich zur kommerziellen Nutzung von Methanvorkommen in den Schelfgebieten der Meere und wollen Innovationen zur Nutzung von Wasserstoff vorantreiben.

Klimawandel unumkehrbar?

(26. Januar 2005) - Nach einer Studie des britischen Institute for Public Policy Research (IPPR), des Center for American Progress in den USA und des Australia Institute könnte die Klimaerwärmung in zehn Jahren unumkehrbar sein und katastrophale Folgen wie lange Dürreperioden, Missernten, ein Anstieg des Meeresspiegels und ein weit verbreitetes Waldsterben haben.

Die Studie benennt als erste einen Punkt, von dem es kein Zurück mehr geben soll. Die kritische Marke sei bei einer CO2-Konzentration erreicht, die die durchschnittliche Welttemperatur im Vergleich zu 1750 um mehr als 2 Grad Celsius ansteigen lässt. 1750 setzte in Europa die industrielle Revolution und der Klimawandel ein.

Bisher liegt der Anstieg bei 0,8 Grad. Noch bedenklicher sei, dass die CO2-Konzentration in rund zehn Jahren auf 400 ppm gestiegen sein werde, denn dann sei eine künftige Steigerung der Globaltemperatur um 2 Grad unvermeidbar, so die Studie, die die acht größten Industriestaaten G8 aufruft, bis 2025 ein Viertel ihres Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.