Solarindustrie legt weiter zu
(5. August 2006, geändert 8. August) - 2005 sei das weltweite Marktvolumen der PV-Branche um 44% gewachsen, der Umsatz um 50% und der Gewinn um 149%. Insgesamt wurden weltweit Solarmodule mit einer Kapazität von 1,8 GW produziert. Die durchschnittliche Gewinnmarge der Solarindustrie hat sich in den letzten zwei Jahren von 15% auf 30% verdoppelt, ergab die Studie "Solar Annual 2006", für die mehrere hundert Experten befragt wurden. Grund seien deutlich sinkende Produktionskosten bei gleichzeitig steigenden Verkaufspreisen.
Da die weltweite Nachfrage das Angebot übersteige, hätten die Firmen die Preise in den letzten zwei Jahren kontinuierlich erhöht. Vor allem die Unternehmen, die am Anfang der Wertschöpfungskette stünden, würden traumhafte Gewinne einfahren, so die Studie.
Es sei zu erwarten, dass die Preise für Solarmodule in den nächsten Jahren leicht fallen. Weil aber die PV-Industrie ihre Kosten jährlich um 7% bis 10% senken werde, steige die durchschnittliche Gewinnmarge bis 2010 weiter bis auf 38%. Voraussetzung sei ein weiter starkes Marktwachstum bis 2010 mit durchschnittlich 44% pro Jahr. 2010 gebe es dann eine Produktion von 10,4 GW, ein Umsatz von 58 Mrd Euro und ein Gewinn von 22 Mrd Euro in der Solarindustrie.
In Deutschland sei das Interesse an Solarstromanlagen wegen der hohen Preise leicht rückläufig, die weltweite Nachfrage werde aber mindestens bis 2008 schneller steigen als der Produktionsausbau. Letztlich hänge alles an der Verfügbarkeit des Siliziums.
In einigen Ländern wie den USA oder Japan wird Solarstrom demnach zur Konkurrenz für Haushaltsstrom. Unter den 20 Industry Leaders der Solarbranche, die schneller als der Gesamtmarkt wachsen, finden sich neben Applied Materials und BP auch die vier deutschen Unternehmen Conergy, Ersol, Q-Cells und SolarWorld.
Die durchschnittliche Gewinnmarge der Solarindustrie hat sich in den letzten beiden Jahren von 15 auf 30 Prozent verdoppelt. Grund dafür sind deutlich sinkende Produktionskosten bei gleichzeitig steigenden Verkaufspreisen. Bis zum Jahr 2010 könnte die Marge bis auf 38 Prozent zulegen. Voraussetzung dafür ist eine weltweit steigende Nachfrage gestützt durch attraktive Einspeisegesetze für Solarstrom.
Anne Kreutzmann, Chefredakteurin der Zeitschrift Photon: "Dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in Deutschland sanken die Produktionskosten für Solarstromanlagen massiv. Da die weltweite Nachfrage das Angebot übersteigt, konnten die Firmen die Preise in den letzten zwei Jahren allerdings kontinuierlich erhöhen. Die Photovoltaikindustrie fährt mittlerweile traumhafte Gewinne ein - vor allem die Firmen, die am Anfang der Wertschöpfungskette stehen."
Kreutzmann: "Gefährdet wäre eine weitere Steigerung der Gewinnmargen, wenn das Angebot die Nachfrage wieder übersteigt. Zwar ist das Interesse an Solarstromanlagen in Deutschland auf Grund der hohen Preise inzwischen leicht rückläufig, die weltweite Nachfrage wird nach Recherchen von Photon Consulting aber zumindest bis 2008 schneller steigen als der Produktionsausbau, vielleicht sogar bis 2010. Letztlich hängt alles an der Verfügbarkeit des Rohstoffs Silizium. Hier sehen wir erste Anzeichen, dass die Produktionskapazitäten jetzt deutlich ausgebaut werden."
Die Studie zeigt die Entwicklung der Gewinnmargen auf den verschiedenen Wertschöpfungsstufen. Sie liegt beispielsweise bei den Herstellern von Silizium derzeit bei 53 Prozent, nach 19 Prozent im Jahr 2004. Die Waferproduzenten haben ihre Marge von fünf Prozent 2004 auf 36 Prozent 2006 gesteigert, die Zellhersteller werden ihre Gewinnmarge von zehn Prozent 2004 über aktuell 21 auf 29 Prozent im Jahr 2010 steigern können. Die Modulhersteller können gemäß "Solar Annual 2006" ihre Gewinnmarge von gegenwärtig fünf auf acht Prozent im Jahr 2010 ausbauen.
schließen