Sonne satt in Freiburg
In Freiburg traf sich vom 21. bis 23. Juni 2007 die internationale Solarbranche auf der weltgrößten Solarmesse Intersolar. Der Ansturm von Besuchern und Ausstellern war so riesig, dass die Messe künftig in München stattfinden muss. Der Bund der Energieverbraucher präsentiert Highlights von der Messe.
(4. Oktober 2007)
Energieernte-Fest
Eine pyramidenförmige Glasoberfläche erhöht den Ertrag des Alphasolar-Moduls um 3,5 Prozent bei geradem Sonneneinfall und um bis 20 Prozent bei schrägem Einfall (Herstellerangaben). Allerdings sind nur drei Megawatt der Pyramiden-Module in diesem Jahr verfügbar (Deutsche Fertigungskapazität: 1,12 Gigawatt jährlich).
Diebstahl-Sicherung
Ein neuartiges Befestigungssystem erschwert den Diebstahl von Modulen: Die Sicherheitsschraube von Secur-Screw hat einen Schraubenkopf, der sich nur bei einem genau definierten Drehmoment abdreht. Will ein Installateur die Schraube wieder öffnen, muss er mit einem Trennschleifer einen Schlitz in den Schraubenrumpf fräsen. Erst dann kann er mit einem Schraubenzieher die Schraube wieder öffnen - eine für Diebe zu langwierige Prozedur.
Schnellmontage
Das schweizer Unternehmen Energiebüro AG bietet ein neues Montagesystem an, das die Aufbauzeit um bis zu 50 Prozent verkürzt und zudem Material spart. Beim Einrasten ertönt ein Klick-Geräusch, das die ordnungsgemäße Befestigung signalisiert. Eine Solardraisine erleichtert den Modultransport auf große Dächer.

Messestand auf der Intersolar: Nachführsystem erhöht den Ertrag.
Winkelwandel
Solarworld stellt ein Teleskop-System für die Dachaufständerung von Modulen vor, mit dem der Winkel der Module bei leicht geneigten Dächern stufenlos erhöht werden kann.
Sturmfeste Sonnenernte
PV-Nachführsysteme sind bewegliche Befestigungssysteme, die Solarmodule stets in Richtung der Sonne schwenken. Sie helfen aber auch dabei, starken Stürmen zu trotzen. Sie lohnen sich besonders für sonnenreiche südliche Regionen. Conergy verspricht mit dem Zweiachser Solaroptimus eine Ertragssteigerung von bis zu 30 Prozent. In Spanien sind nachgeführte Anlagen mit fünf Megawatt Leistung im Bau.
Galaxy Energy verspricht eine Reduzierung der Hardwarekosten um 30 Prozent durch ein einachsiges Nachführsystem. Statt 26 Kilowatt benötigt man für den gleichen Ertrag nur noch 16 Kilowatt durch die Nachführung.
Einige Nachführsysteme können die Module bei hohen Windgeschwindigkeiten flach legen, um dem Wind geringstmöglichen Widerstand zu bieten.
Solarspeicher mit Wärmepumpe
Die Firma Solvis bietet Solarspeicher mit eingebautem Öl- oder Gasbrenner jetzt auch mit integrierter Wärmepumpe an.
Neue Module
Dünnschichtmodule mit Cadmium- Tellurid kommen langsam auf den Markt. Die derzeitigen Modulpreise für monokristalline Module liegen bei über drei Euro je Watt Maximalleistung, auch als Watt-Peak oder Wp bezeichnet.
Dünnschichtmodule mit einem Wirkungsgrad von bis zu zehn Prozent kosten dagegen nur 95 Cent pro Wattpeak (First Solar, Frankfurt an der Oder).
Organische Solarzellen
Organische Solarzellen sind noch in der Entwicklung. Bis 2015 will man den Wirkungsgrad der Zellen von fünf auf zehn Prozent verdoppeln und die Lebensdauer von heute zwei auf 20 Jahre verzehnfachen. Das Kostenziel ist ein Euro pro Wattpeak, ein Wert, den Dünnschichtzellen bereits heute erreicht haben.
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