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Deutsches Solarhaus: Sieg in Washington
(23. Dezember 2007) - Beim Wettbewerb um das beste Solarhaus in Washington gewann als einziges Team aus Deutschland eine Gruppe von Studenten der TU Darmstadt. 20 Teams aus aller Welt wetteiferten darum, wer das attraktivste und energieeffizienteste Solarhaus auf der Rasenfläche vor dem Capitol aufbaut. Das deutsche Team errang zudem Einzelsiege in den Sparten Architektur, Energienutzung und Beleuchtung.
Das siegreiche Gebäude ist nicht nur auf dem Dach, sondern gleich rundum mit einer Photovoltaikanlage bestückt. Besonders innovativ ist die Heizungstechnik: In die Gipskartonplatten der Wände sind Wachskugeln eingelassen. Tagsüber speichern diese Kugeln Wärme und geben sie zeitversetzt in den kühleren Abendstunden wieder ab. Im Winter dringen zusätzlich Sonnenstrahlen durch große Glasflächen an der Südseite hinein und heizen die Räume. Für warmes Wasser sorgen die Photovoltaikanlagen und eine Wärmepumpe.
Seit 2002 schreibt die US-Energiebehörde den Solarzehnkampf aus. Näheres zum siegreichen Solarhaus im Internet unter www.solardecathlon.de.
Das Solarhaus der TU-Darmstadt überzeugte in Washington auch durch viele praktische Details.
schließenFür neue Forschungsprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien hat das Bundesumweltministerium im Jahr 2007 rund 102 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. weiter lesen
Erneuerbare: Forschungsförderung auf über 100 Mio. gestiegen
(18. Dezember 2007) - Für neue Forschungsprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien hat das Bundesumweltministerium im Jahr 2007 rund 102 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. Nach Angaben des Ministeriums ist damit erstmals die Schwelle von 100 Millionen Euro überschritten worden.
Der größte Anteil der Förderung sei an Windkraft-Projekte gegangen: Mit 34,7 Millionen Euro sei in die Windkraft-Forschung doppelt so viel investiert worden wie im Jahr 2006. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) erklärte dazu, Deutschland könne seine wirtschaftliche Spitzenposition nur bewahren, wenn auch die Forschung Spitze sei.
Für den Ausbau der Windenergie vor der Küste sei in diesem Jahr die Forschungsplattform "Fino 2" in der Ostsee in Betrieb gegangen, erklärte das Ministerium. Mit dem Bau der Forschungsplattform "Fino 3" in der Nordsee und dem Startschuss für die Forschung im Testfeld "Alpha Ventus" in der Nordsee nördlich von Borkum seien weitere Weichen gestellt worden.
schließenDer Umstieg auf Erneuerbare spart jährlich 131 Milliarden Euro. weiter lesen
Konkurrenzlos günstig
(4. Oktober 2007) - Der Umstieg auf Erneuerbare spart jährlich 131 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis einer Studie des European Renewable Energy Council und Greenpeace ("Future Investment"). Die Studie baut auf dem Szenario "Energy (R)evolution" von der Deutschen Luft- und Raumfahrtgesellschaft (DLR).
schließenWindkraft ist wegen ziemlich genauer Windprognosen mit einer Genauigkeit von sechs Prozent bis sechs Stunden im Voraus planbar. weiter lesen
Druckluft veredelt Strom
(4. Oktober 2007) - Windkraft ist wegen ziemlich genauer Windprognosen mit einer Genauigkeit von sechs Prozent bis sechs Stunden im voraus planbar. Fällt die Stromernte ungeplant höher oder niedriger aus, musste man bisher Wärmekraftwerke kurzfristig drosseln oder hochfahren. Dabei anfallender überschüssiger Strom lässt sich in komprimierter Luft in leeren Erdgaskavernen speichern. Bei Bedarf kann man diese Energie kurzfristig wieder in Strom zurückverwandeln und ins Netz einspeisen.
Diese Technik ist seit Jahrzehnten bekannt und erprobt. In Huntdorf ging bereits 1978 ein Druckluftspeicher in Betrieb, der eine Leistung von 290 Megawatt über zwei Stunden speichern kann. Für die Speicherung von einer Kilowattstunde Strom sind dabei 1,6 Kilowattstunden Strom und 0,8 Kilowattstunden Gas notwendig, denn für die Verdichtung auf bis zu 70 bar wird Wärme frei, die gekühlt werden muss. Bei der Entspannung kühlt sich die Luft dagegen ab und muss erwärmt werden.
Allein in den USA sind weitere zehn Kraftwerke in Planung. An der deutschen Nordseeküste soll ein Druckspeicherkraftwerk bis 2011 in Betrieb gehen. Eine Neuentwicklung sind "adiabatische Speicherkraftwerke". Sie speichern die Wärme, die bei der Kompression frei wird, und nutzen diese Energie für die später erfolgende Entspannung. Dadurch kommt man ohne zusätzlichen Erdgaseinsatz aus. Der Wirkungsgrad solcher Anlagen liegt bei etwa 70 Prozent.
Jedoch steht die Entwicklung derartiger Kraftwerke noch am Anfang, denn Ingenieure müssen fast alle Komponenten neu entwickeln. Experten rechnen mit einem ersten Demonstrations-Kraftwerk in fünf bis zehn Jahren. Besonders interessant ist diese Technik auch deshalb, weil die Bedeutung der Windkraft weiter wächst, und weil sich Kavernenspeicher in der norddeutschen Küstenregion und Off-Shore-Kraftwerke gut kombinieren lassen. Denkbar ist auch, Schwachgasvorkommen in der Nordsee zu nutzen. (Weitere Infos in BINE-Projektinfo 05/07)
schließen(9. Januar 2007) Für die erneuerbaren Energien war 2006 ein Rekordjahr. weiter lesen
Erneuerbare legten 2006 zu
(9. Januar 2007) Für die erneuerbaren Energien war 2006 ein Rekordjahr. Der Anteil von Wind, Wasser, Sonne, Bioenergie und Erdwärme am Endenergieverbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Kraftstoffe ist im vergangenen Jahr auf 7,7% nach 6,8% in 2005 gewachsen. Insgesamt stellten die Energieträger über 200 Mrd kWh bereit, so der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). 2005 seien es 175,7 Mrd kWh gewesen.
Am deutschen Stromverbrauch hatten die Erneuerbaren 2006 mit 71,5 Mrd kWh einen Anteil von 11,6% nach 10,5% im Jahr 2005. Hauptträger des Wachstums waren Windenergie, Biogas und Solarstrom. Beim Wärmeverbrauch erreichten Bioenergie, Solarwärme und Erdwärme mit 98 Mrd kWh 6,2% Anteil nach 5,9% in 2005. Der Biokraftstoffeinsatz erreichte mehr als 3,3 Mio t und hatte am deutschen Kraftstoffverbrauch einen Anteil von 5,4% nach 3,6% in 2005. Der Einsatz Erneuerbarer habe 2006 eine CO2-Reduzierung um 99 Mio t gebracht, so der BEE. Zudem seien damit Importe von Öl, Gas, Kohle und Uran im Wert von 4,2 Mrd Euro vermieden worden.
schließenDer bayerische Bundestagsabgeordnete der Grünen, Hans-Josef Fell fordert eine komplette Abkehr von Fossil und Atom bis 2050. Was sich auf den ersten Blick wie ein Wunschtraum anhört, stellt sich beim näheren Nachfragen als realistische Visi weiter lesen
Irrsinn oder Notwendigkeit: 100 Prozent Erneuerbare bis 2050
Der bayerische Bundestagsabgeordnete der Grünen, Hans-Josef Fell fordert eine komplette Abkehr von Fossil und Atom bis 2050. Was sich auf den ersten Blick wie ein Wunschtraum anhört, stellt sich beim näheren Nachfragen als realistische Vision heraus. Die Energiedepesche hat Details erfahren.
2. Januar 2007
Habe ich mich verhört oder wollen Sie tatsächlich Deutschland im Jahr 2050 komplett ohne Öl, Gas, Kohle und Uran mit Energie versorgen?
Fell: Sie haben richtig gehört, genau das will ich. Bis dahin würden ansonsten Erdgas, Erdöl und Uran längst nicht mehr die Versorgung decken können und extrem teuer sein. Und die Kohle weiter zu verbrennen können wir nicht mehr zulassen, da dies extrem klimazerstörend ist. CO2-Abscheidung ist wiederum zu teuer. Es bleiben: Die erneuerbaren Energien - zeitlich unbegrenzt und günstig.
Wie soll das möglich sein? Haben Sie konkrete Überlegungen, mit denen Sie belegen können, dass ein solches Ziel verwirklicht werden könnte?
Fell: Im Strombereich sind wir mit den erneuerbaren Energien schon auf dem besten Weg, mit dem Atomausstieg ebenfalls. Die heutigen Ausbaugeschwindigkeiten der erneuerbaren Energien hat noch im Jahre 2000 niemand für möglich gehalten - aber sie sind Realität geworden. Diese Ausbaugeschwindigkeiten weiterlaufen zu lassen, wird die vollständige Umstellung des Stromsektors weit vor 2050 ermöglichen. Im Wärme- und Transportsektor ist es zwingend notwendig, die Ausbaugeschwindigkeiten zu beschleunigen; mit zielorientierten politischen Maßnahmen ist dies sehr wohl auch möglich. Beim Verkehr müssen wir neben den Biokraftstoffen den Elektroantrieb mit Strom aus erneuerbaren Energien voran bringen. In allen Sektoren gilt, dass eine konsequente Einsparung von Energie den Umstieg auf erneuerbare Energien erleichtern wird.
Wie teuer wäre eine solche Umstellung für Privatleute, für die Industrie und den Staat?
Fell: Mehrkosten für Industrie und Verbraucher werden nur noch in den nächsten Jahren anfallen. Je mehr wir die erneuerbaren Energien nutzen, desto billiger werden sie. Dies ist bei den konventionellen Energien völlig anders: ihre Verknappung und die durch sie verursachten Umweltschäden werden die Kosten ins Unbezahlbare steigen lassen. Schon heute senken die Windräder in Deutschland die Stromerzeugungskosten, vor allem weil bei ihnen keine Brennstoffkosten anfallen. Keine Brennstoffkosten haben aber auch Solar-, Wasserkraft- und Geothermieanlagen. Gerade dieser Effekt wird nach erfolgreicher Markteinführung die erneuerbaren Energien viel billiger als die heutige konventionelle Energieversorgung machen; vor allem auch wenn die enormen externen Kosten der fossilen und atomaren Energien auf die Energiekunden und nicht wie heute auf die Steuerzahler umgelegt würden.
Wie sollen zum Beispiel die Autos im Jahr 2050 ohne Benzin fahren?
Fell: Es wird zwei Arten von Fahrzeugen geben. Reine Elektrofahrzeuge, sowie Hybrid-Elektrofahrzeuge, die für längere Strecken zusätzlich Biokraftstoffe benutzen. Bei beiden wird der Strom aus erneuerbaren Energien über die Steckdose zugeführt. Die dafür nötigen besseren, leistungsstärkeren und leichteren Batterien werden bereits entwickelt und demnächst in den Markt eingeführt.
Wie wollen Sie alle Wohnungen des Landes ohne Öl, Gas und Kohle beheizen?
Fell: Zum Einen haben wir mit Dämmmaßnahmen und passiver Sonnenenergienutzung sehr große Einsparmöglichkeiten beim Heizen. Zum Anderen stehen uns hier in großem Umfang erneuerbare Energien zur Verfügung: Abwärme aus dezentraler Stromerzeugung mit Biogas oder Pflanzenöl, Sonnenkollektoren, Erdwärme, Holz und andere Bioenergien, bis hin zu kleinen Windrädern, die Strom für Wärmepumpen liefern. Vor allem wenn wir mit großen Erdspeichern die überschüssige Sonnenwärme des Sommers in den Winter transportieren, brauchen wir keine fossilen Brennstoffe mehr.
Wie soll der Strom im Jahr 2050 erzeugt werden, ja doch wohl nicht komplett aus Windkraft?
Fell: Niemand hat jemals behauptet, nur mit Windenergie die zukünftige Stromerzeugung sichern zu wollen. Wir werden einen Strom-Mix haben aus Wind, Wasser, Solarstrom, Erdwärme, Meeresenergien und Bioenergien. Ein Teil des Stroms wird vermutlich auch aus anderen Regionen kommen wie aus Wind- und Solarparks in Nordafrika. Durch europaweites Angebots- und Nachfragemanagement werden Speicher erst später benötigt werden. Als Speicher können schon die vorhandenen Stauseen eine neue Rolle spielen. Hinzu kommen die Batterien in Elektrofahrzeugen. Möglicherweise werden auch Druckluftspeicher in aufgelassenen Bergwerken helfen die Angebotsschwankungen von Sonne und Wind genau auszugleichen. Sogenannte virtuelle Kraftwerke werden eine wichtige Rolle spielen.
Wo wollen Sie das Geld für eine solche Umstellung hernehmen?
Fell: Wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen, dann fließt auch das reichlich vorhandene private Kapital. Das EEG und die Steuerbegünstigung von Biokraftstoffen bewirken dies ja schon heute. Wenn in einigen Jahren nach erfolgreicher Markteinführung die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Energien sogar billiger ist als der Kauf konventioneller Energie, dann fließt das private Geld automatisch, ohne staatliche Regulationen. Bis dahin sind Regulationen aber weiterhin erforderlich und müssen vor allem im Wärme- und Treibstoffbereich noch deutlich ausgebaut werden. Doch schon heute erkennen viele Menschen bereits die finanziellen Vorteile der erneuerbare Energien und investieren ihr Kapital, weil sie zu Recht weiter steigende Preise für Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran befürchten.
Mit welchen Energieeinsparungen rechnen Sie bis 2050 bezogen auf das heutige Verbrauchsniveau?
Fell: Das kann man nur über den Daumen sagen. 30 bis 40 Prozent sind schon drin angesichts der zu erwartenden Preissteigerungen bei den fossilen Energien und bei besseren politischen Rahmenbedingungen.
Wie kann man Energieeinsparungen in dieser Größenordnung verwirklichen?
Fell: Zum Einen durch ökonomische Anreize, die auch der Staat setzen kann, durch Umlegung der externen Kosten, die bereits mit der Ökosteuer begonnen wurde. Zum Anderen mit Ordnungsrecht: Energieverschwendende Geräte und Anlagen könnten mit dem so genannten Topp-Runner-Ansatz allmählich aus der Nutzung verschwinden ohne dass der Verbraucher dadurch irgendeinen Nachteil hätte - im Gegenteil!
Benötigen wir die bisherigen Techniken nicht noch für eine gewisse Übergangszeit?
Fell: Sogenannte Übergangstechnologien würden die notwendige Umstellung nur verzögern und kämen vermutlich teuer zu stehen, weil Fehlinvestitionen wahrscheinlich wären und erneuerbare Energien zum Teil heute schon günstiger sind. Es macht keinen Sinn, den Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien mit scheinbaren Alternativen zuzumauern, die die Problemlösung nur verschieben. Wir müssen den direkten Weg gehen, sonst verlieren wir nur Zeit und Geld. Was soll zum Beispiel das Gerede darüber, dass CO2-freie Kraftwerke eine Übergangstechnologie wären. Die gibt es nicht. Frühestens 2020 wird diese Technologie breit einsetzbar sein - falls überhaupt. Und dann sollen diese teuren und ineffizienten Übergangskraftwerke auch noch 30 bis 40 Jahre laufen. Hier geht es doch nur darum, veraltete Strukturen künstlich am Leben zu halten. Viel zu teuer ist auch das Erdgas als sogenannte Übergangstechnologie. Und wer auf Uran setzt, hat weder dessen Preisentwicklung mitbekommen, noch nimmt er die Gefahren des internationalen Terrorismus ernst oder die berechtigten Akzeptanzprobleme der Atomenergie.
Was können die Leser der Energiedepesche nun konkret tun, damit Ihre Vorstellungen verwirklicht werden?
Fell: Sie können sich selbstbewusst für erneuerbare Energien und Energieeinsparung einsetzen. Sie sollten selbst in diese investieren, zum Beispiel mit einer , mit Solaranlagen auf dem Dach, Dämmung in der Hauswand, dem Pelletskessel im Keller, dem Pflanzenöl im Auto oder zu einem Ökostromhändler wechseln und alle Möglichkeiten der politischen Einflussnahmen nutzen. Sie können eine unternehmerische Aktivität gründen oder sich in Bildung und Ausbildung aktiv für erneuerbare Energien einsetzen. Erneuerbare Energien sind Bürgerenergien. Sie leben von dem Engagement der Bürger zu Hause, in der Wirtschaft und der Politik. Jeder der selbst im Solarzeitalter angekommen ist, hilft mit, dass sich die ganze Gesellschaft dorthin bewegt.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
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