Kräftige Gaspreiserhöhung der Energieversorgung Leverkusen zum 1.10.2011 um ca. 15% ist offensichtlich unbegründet.
(18. August 2011) Die EVL begründet die erhebliche Preiserhöhung mit der Notwendigkeit angeblich gestiegener Beschaffungskosten.
Diese Begründung ist insbesondere vor dem Hintergrund, dass die in Köln ansässige Rheinenergie als 50%-ige Muttergesellschaft der EVL ihren Kunden bereits seit dem 1.4.2011 bis zum 30.9.2013 (für 30 Monate) unveränderte Gaspreise ohne Mehrpreis anbietet, nicht plausibel.
Die derzeitigen Gaspreise der Rheinenergie liegen nur geringfügig höher als bei der EVL, um ca. 0,1 - 0,5 Cent/kWh, je nach Tarif.
Eine Preiserhöhung wäre auch nur in diesem Rahmen gerechtfertigt, genau dies wird im übrigen auch von Marktanalysen bestätigt.
Die Gründe für die Preiserhöhung sind nach Auffassung von Gunnar Harms, Mitglied des Vorstandes des Bundes der Energieverbraucher, vielmehr in der sehr angespannten Haushaltslage der Stadt Leverkusen als zweitem 50%-Anteilseigner und in der bevorstehenden Heizperiode zu suchen.
Über 80% des Gases für Heizzwecke werden von Oktober bis März verbraucht, auf den Rest des Jahres entfallen weniger als 20%.
Demnach ist es besonders lukrativ, in den Wintermonaten die Gaspreise zu erhöhen und nur über den Sommer zu senken. Genau diese Preispolitik ist bei der EVL erkennbar.
Die von der EVL angegebenen Mehrkosten von ca. 14 EUR monatlich sind unzutreffend, da sie auf einer Jahresmittelwertbildung beruhen, die nicht der saisonalen Verbrauchsstruktur entspricht.
In den 6 Wintermonaten fallen bei korrekter Rechnung mehr als 20 EUR durchschnittliche monatliche Mehrkosten an.
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