So funktioniert eine Solarwärmeanlage

Herzstück einer Solarwärmeanlage ist der Sonnenkollektor. Er sammelt das Sonnenlicht ein, wandelt es in Wärme um und überträgt diese an eine Trägerflüssigkeit, die sie zum Solarspeicher transportiert. Startschuss für den täglichen Betrieb einer Solarwärmeanlage gibt der Solarregler. Er misst die Temperatur am Sonnenkollektor und im unteren, kälteren Teil des Solarspeichers. Sobald die Kollektortemperatur einige Grad über der des Speichers liegt, schaltet der Regler eine Pumpe ein.

Die im Sonnenkollektor erwärmte Wärmeträgerflüssigkeit fließt nun durch einen Wärmetauscher im unteren Teil des Solarspeichers, wo sie ihre Wärme an das Speicherwasser abgibt. Je nach Temperatur und damit Dichte "schichtet" sich dieses Wasservolumen im Speicher ein. Das hat zwei Vorteile: Das wärmste Wasser befindet sich oben im Speicher, wo es direkt entnommen werden kann. Das kältere Speicherwasser verbleibt im unteren Teil und sorgt somit für einen günstigeren Betrieb des Sonnenkollektors. Dessen Wirkungsgrad ist nämlich umso höher, je kälter das einlaufende Wasser ist.

Solaranlagen liefern über das Jahr gesehen 65 Prozent der im Haushalt benötigten Energie für Warmwasser. Grafik: ITW

Ein konventioneller Heizkessel oder ökologisch vernünftiger beispielsweise ein Holzpelletskessel kann über einen zweiten Wärmetauscher im oberen Teil des Solarspeichers nachheizen, wenn die Solaranlage nicht genügend oder keine Wärme liefert

Günstige Ausrichtung für Solarwärmeanlagen

Sonnenkollektoren müssen nicht exakt nach Süden ausgerichtet sein, um ausreichend Wärme liefern zu können. Bei den in Deutschland üblichen Dachneigungen führt eine gegenüber Süden um bis zu 30 Grad abweichende Ausrichtung der Sonnenkollektoren nur zu geringen Einbußen. Selbst reine Ost- oder Westorientierungen von Dächern lassen sich mit entsprechend größeren Kollektorflächen ausgleichen. Der Neigungswinkel einer Dachfläche kann zwischen 20 und 60 Grad betragen. Geringere Neigungswinkel begünstigen die Energieausbeute der Solarwärmeanlage im Sommer, steilere die Solarerträge im Winter. Für Flachdächer bieten die Hersteller Aufständerungen an.

Tipp: Vorausschauende Planung beim Hausbau

Sollten Sie ein Haus bauen oder umbauen, sich aber noch nicht für eine Solarwärmeanlage entscheiden können, können Sie dennoch bereits Vorbereitungen für den späteren Einbau einer Anlage treffen. Wenn Sie schon während des Baus oder Umbaus Führungen für zwei Kupferrohre mit Durchmessern von 18 Millimetern und ein fünf-adriges Elektrokabel vom Heizraum bis unters Dach legen lassen, sparen Sie sich später Arbeit und Geld.

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