Studie: Industriestrom ist günstig
(11. Juli 2014) Die Aussage, Industriestrompreise in Deutschland seien im internationalen Vergleich besonders hoch, sei nicht haltbar, so eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Sie steht unter www.bee-ev.de unter „Publikationen“ bereit.
Die Preise würden für die verschiedenen Branchen stark auseinanderklaffen, heißt es. Teile der deutschen Industrie kämen in den Genuss sehr günstiger Stromkosten.
Die gängigen Statistiken von Eurostat wiesen die Preise in Deutschland deutlich zu hoch aus. Eurostat gehe für 2013 von einem Durchschnittspreis für Großverbraucher ohne Strom- und Mehrwertsteuer von 10,6 Cent je kWh aus. Tatsächlich zahlten stromintensive Betriebe 2013 im Durchschnitt 4,8 Cent je kWh, also weniger als die Hälfte. 2014 werde der Wert durch die niedrigen Börsenstrompreise auf bis zu 4,1 Cent je kWh sinken, so die Studie. Eurostat habe insbesondere die durchschnittliche EEG-Umlage mit rund 4 Cent je kWh zu hoch angesetzt.
Zudem bildeten die Eurostat-Daten nur den Fremdstrombezug ab, der von vielen Abgaben und Umlagen befreite Eigenstrom werde nicht erfasst. Zudem seien die Strompreise für die energieintensive Industrie in den USA nicht niedriger als in Deutschland. Im Durchschnitt zahlten die Unternehmen dort 2012 durchschnittlich 5,2 Cent je kWh, in Deutschland seien es 4,8 Cent gewesen.
Segment-ID: 14972Im EU-weiten Vergleich müssten die Deutschen die zweithöchsten Strompreise zahlen, errechnete die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg. weiter lesen