Potenzialstudie

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Ein Fünftel der Wärme und ein Drittel des Stroms aus KWK wirtschaftlich sinnvoll

(15. Dezember 2014) Eine hochaktuelle Untersuchung von vier Forschungsinstituten (darunter die Prognos AG und ein Fraunhofer-Institut) hat im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums die Einsatzmöglichkeiten der Kraft-Wärme-Kopplung untersucht und Kosten-Nutzen-Analysen angestellt („Potenzial- und Kosten-Nutzen-Analyse zu den Einsatzmöglichkeiten von Kraft-Wärme-Kopplung sowie Evaluierung des KWKG im Jahr 2014“).

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass 210 TWh, das sind 21 Prozent des gesamten Nutzwärmebedarf Deutschlands, durch Kraft-Wärme-Kopplung volkswirtschaftlich rentabel erzeugt werden können. Bei der Stromerzeugung liegt der Anteil bei satten 30 Prozent. Betriebswirtschaftlich rentabel lassen sich 14 Prozent der gesamten Nutzwärme und 20 Prozent der gesamten Stromerzeugung Deutschlands durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen. Die Studie selbst nennt aber nur die absoluten Zahlen und nicht die hier benannten Prozentanteile.

Im Vergleich zur Potenzialstudie im Auftrag der Bundesregierung aus dem Jahr 2006, damals durchgeführt vom Bremer Energie Institut und Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Stuttgart kommt die aktuelle Studie auf etwa ein Drittel geringere Potenziale.

Methodisch offenbart schon der erste Blick auf die aktuelle Studie zwei gravierende methodische Schwächen:  Für Fernwärme wird ein Anschlussgrad von 90 Prozent unterstellt. Allerdings wird nur dann ein Fernwärmeanschluss als sinnvoll erachtet, wenn er günstiger als eine Gasversorgung ist. Ferner wird für 2050 mit einem internationalen Ölpreis von unrealistisch geringen 133 USD je Barrel gerechnet, heute sind es bereits 116 USD je Barrel. Die Studienergebnisse sind daher nur sehr beschränkt als belastbare Potenzialabschätzung oder Wirtschaftlichkeitsanalyse brauchbar.

Eine andere aktuelle Studie „Flexibilitätsreserven aus dem Wärmemarkt“ kommt zu dem Ergebnis, dass mit Blockheizkraftwerken der Ein-Megawatt-Klasse in Verbindung mit Wärmenetzen und Wärmespeichern eine flexibel einsetzbare Leistung von 35 Gigawatt Strom bereitgestellt werden können, 40 Prozent der Jahreshöchstlast im deutschen Stromnetz.

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Kraft-Wärme-Kopplung mit riesigem Potenzial

Die Studie wurde im Jahr 2005 durchgeführt weiter lesen

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